Redewendung:
Die Kirche im Dorf lassen.
Erklärung:
Zur Sachlichkeit zurückkehren; nicht übertreiben; sich an das Übliche halten.
Ursprung:
Die Redewendung hat einen religiösen Hintergrund. Früher führte die katholische Kirche in den Dörfern Prozessionen durch. Eine Prozession ist ein religiöser Zug durch die Kirche oder durch das ganze Dorf, bei dem der Priester mit den Messdienern vorangeht. Dahinter folgt die Gemeinde. War das Dorf für einen solchen Zug zu klein, lief man außen um das Dorf herum.
Nun muss man wissen, dass "Kirche" nicht nur das Gebäude mit dem - meist spitzen - Glockenturm meint, sondern auch "Gemeinde der Gläubigen" bedeutet.
So ergibt die Redewendung einen Sinn: Denn wenn man damals sagte, man solle die Kirche im Dorf lassen, war damit gemeint, man solle den Zug der Menschen im Dorf lassen und nicht die Grenzen des Dorfes überschreiten. Das wurde von den Nachbarn nämlich nicht so gerne gesehen. Jedes Mal, wenn wieder zu viele Menschen an der Prozession teilnahmen und der Zug wieder um das Dorf herum laufen musste, versprach man, das nächste Mal bestimmt innerhalb der Dorfgrenzen zu bleiben - also die Kirche im Dorf zu lassen und es nicht zu übertreiben.
Es muss ein markanter Satz gewesen sein, der oft gefallen ist, denn heutzutage benutzt man diese Redewendung in ganz unterschiedlichen Situationen, wenn man jemanden auf den Boden der Tatsachen zurückholen will.
Quelle: GEO
Die Erklärungen zu den Redewendungen wurden mit
freundlicher
Genehmigung vom
Redensarten-Index
übernommen.
W3C HTML 4.01 √ |
W3C CSS √ |
Letzte Aktualisierung am 30.08.2018
Datenschutz
|
Impressum
| Copyright © 2003 - 2024 by Uli Designs |
Kontakt
Diese Seite wurde in 0.02 Sekunden geladen
Besucher: 365344 | Online: 00 | Seitenaufrufe: 568681