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Einen / den Affen kriegen / bekommen / haben.
Erklärung:
1. nervös werden / sein; die Nerven verlieren; unausgeglichen sein
2. betrunken werden / sein
3. unter Entzugserscheinungen leiden (Heroin).
Ursprung:
Spätestens seit Beginn des 19. Jahrhunderts allgemein geläufig; die Herleitung ist unsicher. Man hat versucht, die Redensart auf die angebliche Trunksucht des Affen zurückzuführen; Lutz Mackensen hält eine scherzhafte Verwechslung von tschechisch "opit se" = "sich betrinken" und "opice" = "Affe" für möglich. Auch ist darauf verwiesen worden, dass in einigen Sprachen, so im Italienischen, Spanischen, Portugiesischen, Englischen und Tschechischen Affe sowohl das Tier als auch den Rausch bezeichnet. R. Riegler hat eine mythologische Deutung versucht, indem er den Blick auf gewisse krankheitsdämonologische Vorstellungen richtete, nach denen ein berauschter Mensch von bestimmten Tieren (u.a. auch von einem Affen) besessen wäre (in: Wörter und Sachen 6 [1914/15], S. 194 ff.). Wander will eine mittelhochdeutsche Nebenbedeutung von Affe (= Larve, Maske) für diese Redensart verantwortlich machen. Endlich ist auch eine Beziehung der Redensart zu dem Affen (= Tornister) der Soldaten oder auch zu dem Affen, den der Gaukler auf der Schulter trägt, nicht gänzlich auszuschließen. Von Moritz v. Schwind existiert eine Zeichnung aus dem Jahre 1838, die die Unterschrift trägt: "einen Affen sitzen haben". Sie zeigt einen heimkehrenden Zecher, der nach der Türklinke tastet und dem ein Affe auf der Schulter hockt.