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Boeing 737 - 800
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Bonokarte Los Silos
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Bonokarte TITSA
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Stadtplan Los Silos
Stadtplan


Loro Parque Express



Stadtplan La Orotava




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Nachdem wir 2001 eine Reise in den Süden Teneriffas, nach Playa de las Americas unternommen hatten, wollten wir dieses mal den Norden der Insel besuchen.
Wir starteten am 16.08.2007 um 12.45 Uhr mit einer Boeing 737 - 800 vom Flughafen Bremen, hatten einen guten Flug und ausreichend Beinfreiheit, was man von der Boeing 735 - 500 nicht sagen konnte, und landeten um 16.35 Uhr Ortszeit auf dem Flughafen Tenerife Reina Sofia.
Dort wartete bereits ein hilfsbereiter Mensch namens Gerd auf uns, um uns nach Los Silos zu bringen.
Trotz des guten Fluges waren wir doch abends rechtschaffend müde und verschoben die Planung unserer Urlaubsaktivitäten auf den nächsten Tag.
In der näheren Umgebung befinden sich die Orte Buenavista del Norte, La Caleta, Garachico, Icod de Los Vinos Puerto de la Cruz und La Orotava, denen wir in unserem Urlaub einen Besuch abstatten wollten.
Wir wollten uns erst einen Mietwagen nehmen, doch dann erkannten wir im öffentlichen Personennahverkehr der Insel unsere Chance auch ohne Auto auszukommen und etwas für die Umwelt zu tun.
Unser Domizil liegt am Playa Sibora, der zu Los Silos gehört. Unter Playa sollte man sich keinen Strand vorstellen, wie er im Süden anzutreffen ist. Die Küste ist felsig, der Strand steinig, an ihm baden hauptsächlich Einheimische in kleinen Buchten.
Dafür ist die Landschaft, geprägt durch große Bananenplantagen, reich an Vegetation und bietet die Möglichkeit zu ausgedehnten Wanderungen.
Die Versorgung mit Lebensmitteln ist dank der in der Nähe befindlichen vier kleinen Supermärkte kein Problem. Wem das nicht ausreicht, in La Caleta, direkt an der Tf-42 unweit der Bushaltestelle, befindet sich ein großer Supermarkt.
Direkt vor dem Haus hält jeweils viermal am Tag (nur Montag bis Freitag) ein Kleinbus, mit dem man nach La Caleta bzw. zum Zentrum Los Silos fahren kann. Von dort fährt auch ein Bus nach Tierra del Trigo. Bei den ersten Fahrten lösten wir noch Einzelfahrscheine für 1,50 €, doch dann sahen wir, dass es auch Bonokarten für 10 Fahrten zum Preis von 10 € gibt, also wesentlich preiswerter.
So erkundeten wir erst einmal Los Silos und die nähere Umgebung, dabei bemerkten wir die Bushaltestellen des Busunternehmens TITSA mit dem wir in den nächsten Wochen die Insel erkunden wollten.

Los Silos

Los Silos liegt im Nordwesten von Teneriffa. Es ist eine kleine Ortschaft und gehört zu einem Bezirk mit ca. 5600 Einwohnern. Erstmals wurde sie 1509 urkundlich erwähnt. Der Name stammt von den im Tuffgestein ausgeschachteten Getreidelagern, die wohl weltweit als Silos bezeichnet werden.
Los Silos verfügt über einen klar eingegrenzten Kern rund um den Plaza de La Luz mit der Pfarrkirche, dem Kloster und den Wohnhäusern der wichtigsten Familien. Will man sich die Stadt anschauen, empfehlen wir, sich erst einmal im Informationszentrum (gegenüber des Plaza de La Luz im Kloster) mit den entsprechenden Plänen einzudecken. Bekommt man alles mit freundlichen Worten in deutscher Sprache überreicht.
Diesem Material habe ich auch meinen Rundgang entlehnt, der an der Iglesia Nuestra Senora de La Luz (1) beginnt und am Playa Sibora (14) endet.
Für Fahrten mit dem Bus des Unternehmens TITSA, das wir nur empfehlen können, befinden sich die Haltestellen in Richtung Buenavista del Norte und Puerto de La Cruz (Linea 107 und 363) direkt hinter dem Kloster an der Hauptstraße Tf-42. Mit der Linie 107 kommt man bis zur Hauptstadt Santa Cruz.
In den Busbahnhöfen (Estación Bus) gibt es für 12 € bzw. 30 € Bonokarten zu kaufen. Damit kommt man billiger als mit Einzelfahrscheinen, denn es gibt 30 - 50% Ermäßigung, je nach Länge der Strecke, ist also viel billiger als ein Mietwagen und man kann sich während der Fahrt in Ruhe die Landschaft anschauen. Mit solch einem System bekommt man die Autofahrer auch in den Bus, im Gegensatz zu Deutschland.
Da mir die schön restaurierten Häuser sehr gefielen, unternahm ich einen Rundgang durch Los Silos zum Studium des Städtebaus und der Architektur. Auf dem Stadtplan von Los Silos sehen Sie die einzelnen Punkte meines Rundgangs, bitte klicken Sie das Bild an.
Rundgang Punkt 1
Die Iglesia Nuestra Senora de La Luz ist eine sehr schöne Kirche im neugotischen Stil mit mittlerem Glockenturm und zwei kleineren seitlichen Türmen.
Innen sind neben einer bemerkenswerten achteckigen Täfelung die Standbilder des "Christus des Erbarmens" und eine andalusische Schnitzerei zu erwähnen.
Rundgang Punkt 2
Das Kloster San Sebastián der Bernhardinernonnen wurde 1649 gegründet. Traditionell war das Kloster arm, da die Ortschaft wenig begüterte Familien hatte, die das Kloster durch Legate hätten bereichern können. 1836 ging das Kloster in die Hände des Staates über, im XX. Jahrhundert beherbergte es eine Schule und das Gemeindeamt.
Im Untergeschoss befindet sich das Informationszentrum. Von der Seite aus gelangt man in den Innenhof und sieht den Kreuzgang mit einfachen Holzgalerien, die durch gerade Füße und ein Tafelgeländer abgeschlossen werden.
Im Obergeschoss können alle, die im Urlaub nicht anders können, kostenlos ins Internet.
Rundgang Punkt 3
Der Plaza de La Luz ist das Nervenzentrum der Stadt um das sich die wichtigsten Gebäude scharen.
Sehenswert ist das Pfarrhaus aus dem 18. Jahrhundert mit der Nummer 7 an der Nordseite des Plaza de La Luz. Es hat eine asymmetrische Aufteilung der Fenster, einen Balkon mit offener Tribüne und gedrechselte Balustraden.
Rundgang Punkt 4
Die Calle Félix Benitez de Lugo ist die Hauptstraße des Ortes, sie führt nach Buenavista del Norte.
Ein Beispiel für die traditionelle Wohnhausarchitektur ist das Haus Nummer 1. Es ist schon die Tendenz erkennbar die Fenster in vertikalen Achsen anzuordnen.
Das Haus mit der Nummer 20 besitzt eine Fassade mit symmetrischer Komposition, vier Fenster je Stockwerk, einen Gitterbalkon und ein Flachdach.
Wenn man ein Stück weiter geht sieht man einen Drachenbaum, sicher nicht so alt wie der in Icod aber trotzdem beachtlich.
Rundgang Punkt 5
Die Capilla (Kapelle) steht auf einem Kalvarienberg, der immer am Endpunkt eines Kreuzweges ist. Er beginnt an der Pfarrkirche und führt durch verschiedene Gassen der Ortschaft, erkennbar an den Kreuzen an den Fassaden der Häuser.
Rundgang Punkt 6
In der Calle La Estrella ist das Haus Nummer 26 sehr schön gestaltetet. Am Haus Nummer 15 sieht man die Übernahme neuer architektonischer Stile und Baumaterialien, wie z.B. Beton. Die verursachten bedeutende ästhetische Veränderungen des Stadtbildes, die sich jedoch harmonisch den anderen Gebäuden anpassen.
Rundgang Punkt 7
In der Calle Dr. Jordan herrschen zweistöckige Gebäude vor, die Nummern 19 und 21 sind Häuser mit quadratischem bzw. hufeisenförmigem Grundriss, die aber sehr schlecht erhalten sind und dringend einer Restauration bedürfen.
Rundgang Punkt 8
Das Haus in der Calle Canapé Nummer 25 ist ebenfalls ein sehr schönes Haus.
Rundgang Punkt 9
An der Nordseite des Placeta de La Constitución sieht man das Haus der Caraveo, heute befindet sich darin das Altersheim "Nuestra Senora de la Luz".
Es hat im Obergeschoss sogenannte Guillotinefenster (Schiebefenster), einen Dachvorsprung mit doppeltem Gewinde und Ziegeln und in der Mitte einen Balkon mit flachen Geländerstäben.
An der Ostseite des Platzes ist das Haus mit der Nummer 9 zu erwähnen, es verfügt über 3 symmetrisch angeordnete Öffnungen je Stockwerk. Portal und Balkon sind in der Mittelachse.
Rundgang Punkt 10
In der Calle El Olivo befinden sich die Häuser 40, 38 und 36 repräsentative Beispiele für die städtebauliche Erneuerung Anfang des 20. Jahrhunderts.
Am Haus Nummer 36 fallen besonders der vergitterte Balkon und die hohen Öffnungen auf.
Rundgang Punkt 11
Die Callejon Aregume ist ein ländliches Gässchen, das zum erhöhten Teil der Ortschaft und zum Montana de Aregume führt.
Rundgang Punkt 12
Der Anstieg bis auf den Montana de Aregume ist anstrengend aber man wird dafür mit einer herrlichen Aussicht auf den Ort und seine Umgebung belohnt.
Rundgang Punkt 13 und 14
Der Playa Sibora im Ortsteil San José sollte eigentlich zu einem Touristenzentrum ausgebaut werden, aber, oder dem Himmel sei Dank, ist daraus nichts geworden. Außer einem Gebäude mit 8 Geschossen und einem 4- bis 11-geschossigen Bau, in dem wir wohnten, die man getrost als Bausünden der 70er Jahre bezeichnen kann, einem Meerwasserschwimmbad und einer Promenadenstraße ist nichts entstanden, dass den Charakter dieser Ortschaft stört, die ansonsten überwiegend aus schönen 1- und 2-geschossigen Häusern besteht.
Zur Zeit wird in der Ortsmitte ein Hotel errichtet, dass sich aber dem allgemeinem Ortsbild anpasst.
Vom Dach unserer Unterkunft sieht man bei klarem Wetter sogar den Teide. Der Pico del Teide ist mit 3718 Metern die höchste Erhebung auf Teneriffa und ebenfalls der höchste Berg Spaniens. Er ist der dritthöchste Inselvulkan der Erde. Er gehört zur Gemeinde La Orotava.

Icod de Los Vinos

Icod erreicht man von Los Silos aus mit den Buslinien 107 oder 363. Man findet den Park nicht weit von der Estación de Guaguas (Busbahnhof) entfernt, der Weg ist durch Hinweisschilder gekennzeichnet, auf dem der Drachenbaum abgebildet ist.
Im Parque del Drago sieht man nicht nur den Drago Milenario (Drachenbaum) , sondern auch noch einen botanischen Garten, das Guanchendorf und eine vulkanische Höhle.
Der Drachenbaum ist ein Endemit, einzigartig in seiner Gattung aufgrund seines Alters und seiner Ausmaße, mehr als 20 Meter hoch und 10 Meter Stammdurchmesser.
Sein Name beruht auf seinem drachenähnlichen Aussehen. Seine herab hängenden Wurzeln bilden einen dichten Bart, sein Baumsaft verwandelt sich in "rotes Blut" und seine gekrümmten Zweige sind die unzähligen Arme eines Fabelwesens.
Sein Alter wird auf ein - bis zweitausend Jahre geschätzt.
Die Guanchen waren die Ureinwohner Teneriffas. Sie wanderten vermutlich ab etwa 2000 v. Chr. von Ost nach West auf die Kanaren ein und brachten Vieh und Saatgut mit.
Guanche bedeutet Mensch aus Teneriffa. Wobei Guan für Mensch steht und Che für weißer Berg. Mit dem Berg ist sicher der schneebedeckte Pico de Teide gemeint.
Gewohnt haben die Guanchen in natürlichen Höhlen aber auch in Grotten, die aus dem Fels gehauen wurden. Gleichzeitig dienten die Höhlen auch als Vorratslager sowie als Kult- und Grabstätten.
Sie betrieben Viehzucht und Ackerbau. Um Gerste, Weizen sowie Hülsenfrüchte anzubauen, legten sie riesige Terrassentreppen an und bewässerten diese. Als Waffen benutzten sie Wurfspeere aus Holz.

Puerto de la Cruz

Ebenfalls mit beiden Buslinien erreicht man das touristische Zentrum der Inselnordküste, die sechstgrößte Stadt Teneriffas mit 30.613 Einwohnern.
Neben dem botanischen Garten und der Strandpromenade sollte man sich unbedingt den Loro Parque anschauen. Man erreicht ihn entweder zu Fuß von der Estación de Guaguas oder vom Plaza Reyes Católicos mit dem Loro Parque Express. Dieser Express verkehrt täglich von 9.00 bis 18.45 Uhr alle 20 Minuten gratis zum Loro Parque und zurück.
Der Park bietet eine einzigartige Kombination von exotischer Fauna und Flora und ist eine Attraktion der besonderen Art.
Der Eintritt ist mit 30 € zwar nicht gerade billig, aber angemessen.
Man kann auf dem riesigen Gelände Ocras, Delfine, Seelöwen, Gorillas, Schimpansen, Jaguare, Tiger, Alligatoren, Leguane, Galapagosschildkröten, Pinguine und Papageien bestaunen. In speziellen Shows werden unter anderen die Ocras, Seelöwen, Delfine und Papageien vorgestellt, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Da ein Tag kaum ausreicht um sich alles anzuschauen sollte man schon sehr früh da sein, damit man dem Ansturm der Busse, die ab 10.00 Uhr eintreffen, zuvor kommt.
Der Park öffnet um 8.30 Uhr und ist bis 18.00 Uhr geöffnet.

La Orotava

Diese Stadt erreicht man von Los Silos nur mit der Linie 107.
La Orotava wurde 1506 gegründet, reiche Handelsleute aus ganz Europa ließen sich hier nieder. Entsprechend feudal gerieten die Paläste und Bürgerhäuser, die man immer noch bewundern kann.
Die Innenstadt wurde in ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz gestellt.
Von der Estación de Guaguas (siehe Stadtplan) gelangt man bergauf durch die Avenida E. L. Moreno zum Touristeninformationszentrum. Hier erhält man umfangreiches Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen, auch in deutsch.
Weiter geht es auf den Plaza de la Consttucion. Linker Hand liegt das Mausoleum des VIII. Marquis von La Quinta Roja, Diego de Ponte y Castillo. Der Marquis gehörte der Freimaurerloge von Taoro an. Die Mutter des Marquis ließ dieses Grabmal errichten, aber seine Reste ruhten niemals dort, da seine Witwe dagegen war.
Das Mausoleum liegt inmitten eines herrlichen Gartens, den man ohne Eintrittsgeld besichtigen kann.
Über die Calle Tomas Zerolo gelangt man zur Iglesia de Sante Domingo und zum Kloster Santa Domingo.
Diese wurden im 17. und 18. Jahrhundert erbaut.
In der Kirche sind ein schöner Altar, Heiligenbilder und-skulpturen zu besichtigen.
1991 wurde nach umfassender Renovierung in einigen Räumen des ehemaligen Klosters das Museo de Artesania Iberoamericana eröffnet.
Kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus zahlreichen Ländern Lateinamerikas und Spanien so unter anderen Musikinstrumente, Keramik, Textilien, Korb - und Holzarbeiten sind zu bewundern.
Die Öffnungszeiten sind Montag - Freitag von 9.00 bis 18.00 Uhr und Samstag von 9.00 bis 14.00 Uhr.
Der Eintritt kostet 2 €.
Die gleiche Straße zurück und nach rechts abbiegen in die Calle I. Garcia gelangt man zur Iglesia Nuestra Senora de la Concepción, die auf den Ruinen der 1503 errichteten und durch ein Erdbeben 1704 und 1705 zerstörten Kirche zwischen 1768 und 1788 wiederaufgebaut wurde.

Abschied

Die drei Wochen sind zu schnell vergangen. Unser lieber Freund Gerd hat uns wieder sicher auf den Serpentinen über die Berge zum Flughafen gebracht. Doch unterwegs, auf der höchsten Stelle, musste ich noch dieses Foto zum Abschied machen.

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